Die Schubladenbibliothek

Wer kennt es nicht?

Ein Blick, ein paar Worte oder ein paar Hintergrundinformationen mit einem unbekannten Menschen und schon schließe ich meine Bibliothek der Menschen auf. Ich ziehe eine Schublade heraus, die meiner Ansicht nach am besten zu ihm passt, lege ihn, ohne weitere Mühe zu verschwenden hinein und schließe die Schublade wieder. Und das passiert tagtäglich.

Denn diese Informationssammlungen begegnen uns häufig. Ja, denn genau das ist es. Ich sehe meinen Gegenüber nur noch als Summe einiger Informationen und schließe daraus meine Rückschlüsse. Man nennt es auch Schubladendenken. Und nur selten bin ich bereit in meinen Schubladen aufzuräumen, eine Person wieder raus zu holen, neu kennen zu lernen und sie neu einzuordnen. Aber wie sieht es aus, wenn wir mal auf der anderen Seite der Schublade stecken. Wenn wir aufgrund unseres Aussehens, Familie, Herkunft, Staatsangehörigkeit, Regligion usw in eine Schublade gesteckt werden. Wenn man sich keine Mühe macht, den Menschen hinter diesen Details kennen zu lernen? Dann ist die Enttäuschung groß. Wir möchten, dass die Menschen rausfinden, wie wir wirklich ticken. Das sie sich die Mühe machen uns kennen zu  lernen. Hinter die Vorurteile zu blicken. Sollten wir, die dass von anderen erwarten, nicht genau so handeln?

Als König David von dem Propheten Samuel gesalbt wurde, ist genau das passiert. Isai, Davids Vater, zeigte Samuel seine Söhne und bei jedem dachte Samuel "er ist groß und hat ein gutes Aussehen, den hat Gott zum König erwählt". Doch jedes mal spricht Gott zu ihm, dieser ist es nicht, denn Gott sieht hinter die Kulissen. 1.Samuel 16,7 "Doch der Herr sagte zu ihm: "Lass dich von seinem Aussehen und von seiner Größe nicht beeindrucken. Er ist es nicht. Denn ich urteile noch anderen Maßstäben als Menschen. Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz"  (Bibelbersetzung: Hoffnung für alle).

Samuel musste lernen, David nicht in eine Schublade zu stecken, sondern hinter die Kulissen zu blicken. Ich möchte es auch lernen! Ich möchte Menschen ohne Vorurteilen begegnen, mir die Mühe machen, sie so kennen zu lernen wie sie sind, wie Gott sie sieht.

Ich wünsche euch eine schöne Woche!

eure Kathy

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