Ruth

- die Freundin, die Treue in Person. Das wäre das erste, dass mir zu Ruth, der Frau aus der Bibel, einfällt. Lest euch am besten die Geschichte von Ruth in der Bibel einmal durch. Dort wird berichtet, wie eine Frau ihre beiden Söhne verliert, sie sterben. Dann verlässt sie mit ihren Schwiegertöchtern das Land Moab, wo sie gemeinsam gelebt haben. Naemi, die Schwiegermutter der beiden, will nach Bethlehem ziehen und sagt ihren Schwiegertöchtern, sie brauchen sie nicht zu begleiten, es binde sie doch nichts mehr. Orpa, die eine der Schwiegertöchter, wählt tatsächllich ihren eigenen Weg. Doch Ruth bleibt bei Naemi. Sie verlässt sie nicht. Sie sagt zu Naemi: "Denn wo du hingehst, da will ich auch hingehen, und wo du bleibst, da will ich auch bleiben; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott! Wo du stirbst, da sterbe auch ich, und dort will ich begraben werden; der Herr tue mir dies und das und noch mehr, wenn nicht der Tod allein uns scheiden soll!" - Ruth 1,16-17

Was für ein schöner Vers oder?

Dieser Vers war übrigens unser Hochzeitsvers. Denn ich finde, es sagt wahnsinnig viel über einen Menschen aus, der so treu ist, wie dieser Vers beschreibt. Das ist für mich absolute Treue, wie Ruth Naemi nicht verlässt. Obwohl Ruth gerade erst ihren Mann verloren hat, aus ihrem Heimatland ausziehen muss, in ein ganz fremdes Land, mit fremden Menschen zieht, wo sie niemanden außer Naemi kennt. Wer von uns würde so etwas wohl machen? Mir würde es schwer fallen. Aber Ruht war treu. Ruth wohnte nun also mit Naemi in Bethlehem. Doch sie war niemand, der lange zu Hause rumsaß. Sie sagte zu Naemi: "Lass mich doch aufs Feld hinausgehen und Ähren auflesen bei dem, in dessen Augen ich Gnade finde!" - Ruth 2,2

Und so ging sie tagsüber auf ein Feld und sammelte dort Ähren auf, die von den Schnittern übrig blieben. Eines Tages bemerkte sie jemand. Dieser jemand war ein Verwandter von Naemis verstorbenem Mann. Dieser jemand hieß Boas. Boas fragte seine Knechte, zu wem die junge Frau gehöre. Die Knechte antworteten  ihm, sie habe ihr Land verlassen und sei mit ihrer Schwiegermutter nach Bethlehem gekommen. Da ging Boas zu Ruth und sagte zu ihr: "Hörst du, meine Tochter? Du sollst auf keinen anderen Acker gehen, um aufzulesen; und begib dich auch nicht weg von hier, sondern halte dich da zu meinen Mägden. Dein Auge sei auf das Feld gerichtet, wo sie schneiden, und geh hinter ihnen her! Habe ich nicht den Knechten geboten, daß dich niemand antasten soll? Und wenn du Durst hast, so geh hin zu den Gefäßen und trinke von dem, was die Knechte schöpfen!" - Ruth 2,8-9

Wow, was für ein Mann oder? Er sieht sie, und hört davon, wie treu sie zu ihrer Schwiegermutter hält und ist anscheindend schockverliebt. Nun ja, zumindest nimmt er sie direkt unter seinen Schutz, das kann man nicht leugnen. Und Ruth zeigt sich mehr als dankbar: " Da fiel sie auf ihr Angesicht und neigte sich zur Erde und sprach: Warum habe ich vor deinen Augen Gnade gefunden, daß du dich um mich kümmerst, da ich doch eine Fremde bin? Da antwortete Boas und sprach zu ihr: Es ist mir alles erzählt worden, was du an deiner Schwiegermutter getan hast nach dem Tod deines Mannes, wie du deinen Vater und deine Mutter und dein Heimatland verlassen hast und zu einem Volk gezogen bist, das du zuvor nicht kanntest. Der Herr vergelte dir deine Tat, und dir werde voller Lohn zuteil von dem Herrn, dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist, um Zuflucht zu suchen unter seinen Flügeln!" -Ruth 2,10-12

Ruth stand nun unter dem Schutz eines einflussreichen Mannes. Dafür hatte Gott gesorgt. Denn eine alleinstehende Frau allein auf den Feldern, zur damaligen Zeit war gar nicht mal so ungefährlich. Doch Gott sorgte für Ruth und belohnte sie für ihre Treue. Treue. Ein Wort das heutzutage oft nicht mehr viel zählt. Doch mit Ruth wir es uns ganz "neu" vor Augen geführt. Treue fällt einem nicht in den Schoß. Es gibt Menschen, die sind von Natur auf treu und es fällt ihnen auch nicht ganz so schwer. Doch manchen Menschen fällt es schwer, treu zu sein. Treu in ihren Beziehungen, treu und verlässlich in dem, was sie tun. Doch Treue kann man lernen. Es ist wie mit der Liebe. Liebe ist eine Entscheidung, nicht nur ein Gefühl. Genauso verhält es ich mit der Treue. Treu zu sein, ist eine Entscheidung. Jeden Tag aufs Neue. Wenn wir lernen, in den kleinen Dingen treu zu sein, dann schaffen wir das auch bei den ganz großen Dingen. Wir müssen nur damit anfangen. Ich wünsche euch, das ihr in dieser Woche besonders darauf achtet, treu zu sein. Treu in den ganz kleinen Dingen des Lebens. Dann weitet es sich auf alles andere aus, wenn wir uns dazu entscheiden.

Gott segne Euch,

eure Miri

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