Worte haben Macht

Tatsächlich haben Worte, die wir sagen und gesagt bekommen eine große Bedeutung für unseren Selbstwert. Wir Frauen wissen das viel zu gut.

Ein ehrlich gemeintes Kompliment bringt unsere Augen zum Leuchten, und ein liebes Wort der Wertschätzung und Zuneigung stimmt unser Herz fröhlich.

Diese Worte geben uns nicht nur Kraft, sondern sind auch wie Medizin an Tagen, in denen wir uns unzulänglich und schwach fühlen. Aber wie schnell können Worte uns auch entmutigen? Ein Streit, in dem Worte manchmal nur so aneinanderprallen, oder kleinste Missverständnisse bauen mit Leichtigkeit große Mauern in unseren Seelen. Und plötzlich steht da was zwischen mir und dem Menschen, den ich doch eigentlich lieben sollte; meinen Nächsten, wie mich selbst.

 

Aber warum haben Worte überhaupt so eine große Macht in unserem Leben? Worte sind mehr als eine Aneinanderreihung von Buchstaben. Worte haben für uns immer eine Bedeutung. Sie lösen Bilder, Vorstellungen und Erinnerungen in uns aus. Worte haben auch immer mit unseren persönlichen Erfahrungen und unserem erlernten Bewertungssystem zu tun. Und wir verknüpfen mit bestimmten Worten immer auch ganz bestimmte Gefühle. Worte geben uns Orientierung, Schutz und Sicherheit, vor allem, wenn sie von Autoritätspersonen kommen oder von Menschen zu denen wir eine vertrauensvolle Beziehung haben. Der Einfluss der Worte in unserem Leben ist groß und steht immer in Beziehung zu unseren Mitmenschen, unserer Beziehung zu Gott und sogar zu unserem eigenen Herzen. Wie gehe ich eigentlich mit mir selbst um? Warum reagiere ich, wie ich reagiere? Was sage ich meinem Herzen, wenn ich wieder mal versagt habe oder einfach mal erschöpft bin?

 

"Schon wieder versagt."

"Du schaffst das doch eh nicht." 

"Was kann ich schon. Ich bin doch nur ...eine einfache Hausfrau usw."

"Gott kann mir nicht helfen."

 

Welche Glaubenssätze prägen unseren Selbstwert? Unser Selbstwertempfinden kann durch Worte gestärkt oder geschmälert werden, oft ist das auch schon im Unterbewusstsein tief verankert. Dabei können Worte zu einer inneren Festlegung werden, einer Überzeugung, die wir selbst über uns ausgesprochen haben oder andere in uns gefestigt haben.

 

Bemerkenswert ist, dass der höchste Selbstwert des Menschen im Alter von 0-2 Jahren erlebt wird. Ein Baby muss und kann nichts leisten, um Liebe und Anerkennung zu bekommen, davon ausgegangen, es lebt in einer gesunden Familie. Es ist einfach geliebt, weil es da ist. Man nennt es auch den "Ich bin-Selbstwert".  Kinder im Alter von ca 2-10 Jahren haben einen "Tun-Selbstwert": Ich tue etwas, also bin ich etwas. Und mit der Pubertät kommen Kinder dann in das "Haben-Selbstwert": Ich habe etwas, also bin ich etwas...angesagt, cool.

Wie oft definieren wir uns über das, was wir tun oder haben? Sind wir nicht alle ein wenig in alten Kinderschuhen stecken geblieben und müssen an vielen Stellen unserer Seele erlauben nachzureifen?

Und wie kommen wir wieder zu diesem natürlichen, "Ich bin-Selbstwert" zurück? Die Antwort liegt in Gott begründet. Denn ohne den Schöpfer ist das Geschöpf bald erschöpft. Gottes Wahrheiten stillen die Sehnsucht unserer Herzen nach vollkommener Annahme, Vergebung, Neuorientierung, Worte der Heilung und des Friedens. Und plötzlich ruhe ich in dem: "Ja ich bin, weil ich in dir und mit dir bin."

 

Ein Gastbeitrag von Ina Traut

 

 

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