Vom Sorgenberg zum Segensfluss

Eine Hochzeit aus dem Familienkreis stand an.

Zu diesem besonderen Anlass brauchte Frau was Neues zum Anziehen - der Schrank ist natürlich wieder mal leer.

Ein paar Wochen vor diesem Ereignis setzte ich mich also ans Internet und durchforstete dieses nach Kleidern für

mich, nachdem ich schon erfolglos durch die Geschäfte gelaufen war. In den nächsten Wochen klingelte der Postbote nicht nur einmal bei uns.

 

Da aber das Kleid und alles Andere für die Hochzeit nicht die einzige Sorge in dieser Zeit war, wuchs in mir der Berg 

der zu erledigenden Dinge an. Die Einschulung unseres Sohnes wollte gefeiert werden, davor planten wir die Renovierung des Wohnzimmers und der ganz normale Alltagswahnsinn sollte auch noch bewältigt werden.

 

Außerdem, so war der Plan, wollten wir an der Hochzeit selbst, nicht ganz ohne einen Beitrag dastehen. Aber woher sollte ich es nehmen? 

Ein Lied geht immer. - Mein Mann ist darin aber leider nicht begabt.

Ein Gedicht. - Zu schnöde und langweilig.

Ein Anspiel. - Wir sind doch nur zu zweit.

Hm...??

Was soll's, es muss was persönliches her, etwas, das von Herzen kommt. Also selbst schreiben?! Darin bin ich doch nicht so gut. Und die Kids sollen doch auch noch eine Kleinigkeit sagen und singen. Aber was?

 

Dieser Druck steigerte sich in mir immer mehr. Und wer kriegt es ab? - Die, die gerade in der Nähe sind...

meine Familie. Ich merkte, wie ich nach ein paar Tagen immer ungeduldiger mit meinen Kindern wurde. Nichts ging schnell und gut genug. Ich wurde laut und unzufrieden, motze meinen Mann unbegründet an. Und das Ende war nicht in Sicht. Es würde bis zur Hochzeit nur noch schlimmer werden. Aber die Familie konnte doch nichts dafür!

 

Nachdem ich das erkannt hatte, gab es nur noch einen Weg. Innerlich sah ich einen riesigen Berg vor mir, der täglich wuchs und mich zu erdrücken schien. Ich starrte ihn an und wusste: Das schaffe ich niemals. In diesem Moment entschied ich mich, mich umzudrehen. Meinen Blick vom Berg abzuwenden. Und da sah ich... Jesus! Er sagte: "Schau nicht auf diesen Berg. Schau auf mich! Ich bin deine Hilfe. Frag mich doch einfach, ich bin da! Du musst das nicht alleine machen." Diese Erkenntnis war meine Rettung. 

Ich betete.

Ich sagte ihm, welche Dinge ich noch zu erledigen hätte und dass ich nicht wüsste wie und was. Aber ich gab sie ihm in diesem Moment ganz bewusst ab und vertraute ihm. Ich bat ihn, mir doch bitte bei der Kleidersuche zu helfen und mir Ideen für unseren kleinen Beitrag zu geben. Es war, als fiel eine riesige Last von mir ab.

 

Das hieß nicht, dass ich jetzt nichts mehr tun musste. Aber diese Gewissheit und die Ruhe in mir, die Jesus mir geschenkt hatte, gaben mir Kraft diese Dinge nicht in den Fokus zu stellen, sondern sie durch Ihn durch anzusehen.

 

Nun, die Kleider kamen und gingen. Und ich suchte, bestellte und schickte sie wieder weg.

 

Ich wünschte mir ein nicht alltägliches Kleid, womit ich aber wiederum nicht so im Mittelpunkt stand. Ich wünschte mir etwas mit Spitze aber nicht komplett. Dann, eines Tages kam ein Paket mit einem blauen Kleid, auf das ich meine Hoffnung setzte. Das wird es sein, dachte ich. Ich zog es an und es war wunderschön! So hatte ich es mir vorgestellt. Aber es war etwas zu klein. Kein Problem! Das bestelle ich mal schnell eine Nummer größer, dann hat die Suche endlich ein Ende. Doch wie enttäuscht war ich, als ich sah, dass der Artikel leider nicht mehr zur Verfügung stand. Gar nicht mehr! Nicht nur, dass es die gewünschte Größe nicht mehr gab. Nein, es gab dieses Kleid nicht mehr. Nun dann sollte es wohl nicht sein. Mein Vertrauen war aber immer noch da und die Hoffnung auch. Es waren nun nur noch ca. 10 Tage bis zum besagten Tag und zu Hause lag noch ein Paket, über welches die Entscheidung noch nicht gefallen war.

Es war ein Plan-B-Kleid, denn viel Zeit blieb nicht mehr.

 

Am Montag vor der Hochzeit - ich war auf der Arbeit - erzählte ich meiner Kollegin von der erfolglosen Suche und von dem wunderschönen blauen Kleid, dass es leider nicht mehr gab. Aus einem Impuls heraus wollte ich es ihr zeigen und suchte online danach, denn ein Bild gab es da noch. Wie überrascht war ich, dass das Kleid wieder zur Verfügung stand. Sogar in meiner gewünschten Größe! Ich sagte zu ihr:" So Moment mal. Ich muss das mal kurz bestellen!" Ich klickte auf bestellen und ihr glaubt nicht, was da alles in mir los war. Ich jubelte und war so euphorisch und wusste nicht, wie mir geschah. Aber, würde es bis Samstag noch ankommen? - Es kam!

 

Im Nachhinein, Monate später, als ich dieses Erlebnis in Gedanken nochmal durchging, wurde mir erst die ganze Tragweite der Gebetserhörung bewusst. Bevor ich das Kleid gesehen hatte, nahm es in meinem Kopf Gestalt an. Es würde blau sein, das Oberteil ganz einfach gehalten und am Rücken ein wenig tiefer geschnitten. Der Rockteil würde komplett aus Spitze bestehen und hinten länger als vorne sein. Ich dachte in dem Moment, dass ich mir ausmalte wie ich mir mein Kleid wünschen würde. Doch heute weiß ich, dass Jesus es mir vor Augen gemalt hat. Er hat mir diesen Wunsch ins Herz gelegt. Denn das Kleid war genau so wie ich es vor meinem geistigen Auge gesehen hatte! 

Ihm die Ehre dafür!

Was die Beiträge anging, so hat er mich auch da geführt und mir Worte ins Herz gelegt, die ich dann aufgeschrieben hatte. Diese Erfahrung überwältigte mich immer wieder, wenn ich darüber nachdenke. Sie motiviert mich in meinem Alltag mit jeder noch so kleinen Sorge - oder auch großen - zu ihm zu kommen und mich nicht erst erschlagen zu lassen. Er kennt ja unsere tiefsten Wünsche und Sehnsüchte und will uns noch viel mehr geben als wir uns vorstellen können. Dazu möchte ich Dich auch ermutigen! Halte Die Jesus in deinem Alltag vor Augen! Jeden Tag neu! Er will nur das Beste für Dich.

 

Habe deine Lust am HERRN, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt! Psalm 37,4

 

Gastbeitrag von Käthy 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Mama (Sonntag, 17 März 2019 22:16)

    Sehr schön und erbauend deine Gedanken , danke dir mein Schatz