Distanz oder Nähe?

Hast du dich schon mal gefragt: 

-"Was wäre, wenn?"

Was wäre, wenn ich mehr Nähe in meinem Leben zulassen würde?

Wisst ihr, wir leben in einem Land, in einer Kultur, in der Privatsphäre groß geschrieben wird. In der es unglaublich wichtig ist, Zeit für sich selbst zu haben. Versteht mich nicht falsch, ich bin auch ein Mensch, der seine Privatsphäre liebt. Ich liebe es zwar auch, unter Menschen zu sein, aber genau so brauche ich auch die Zeiten, in denen ich nur mit meiner Familie oder alleine bin. Manchmal bin ich auch einfach ein Einzelgänger und will meine Ruhe. Doch ich möchte uns herausfordern. Uns fragen: Was wäre, wenn ich den Menschen in meinem Umfeld, in meinem Alltag, mehr Nähe gestatten würde? Meinem Mann und mir wurde in manchen Gespräche, die wir über unser neues Haus führten, oft gesagt: zu den Nachbarn braucht man immer einen gesunden Abstand. Nett und höflich, aber bloß nicht zu eng anfreunden. Ich verstehe diese Aussage. Und in manchen Fällen trifft es wahrscheinlich auch so zu. Doch ob es nun die Nachbarn sind, oder Gemeindemitglieder, Kollegen oder Freunden: Manchmal wollen wir Nähe auch ganz bewusst nicht zulassen. Damit unsere Privatsphäre, unsere Glaskuppel, unter der wir es uns doch so gemütlich gemacht haben, nicht in Gefahr gerät. Nett und freundlich? Ja, aber nichts tiefergehendes bitte!" Das bringt womöglich noch zu viel Verantwortung mit sich. Ich weiß nicht, ob es an der Kultur liegt, dass wir so gestrickt sind, oder vom jeweiligen Menschen abhängt. Wahrscheinlich beides. Doch ich denke, Gott hatte anderes im Sinn, als dass wir alle in unseren eigenen vier Wänden sitzen und uns verschanzen. Wie gesagt, ich selbst bin eher nicht der offene Typ Mensch. Doch wir alle können lernen, oder?

Lernen, uns zu öffnen, mit Menschen kommunizieren, sie einladen, Beziehungen aufbauen. Nähe zulassen, denn nur so können wir auch Gottes Botschaft weiter geben. Es reicht nicht, das wir das Evangelium kennen und wissen, wer Gott ist. Es reicht nicht, ein Kind Gottes zu sein und sich dann darauf auszuruhen. Es sollte unser Bestreben sein, den Menschen um uns herum mit unserem Leben ein Zeugnis zu sein. Doch das geht nicht, wenn wir unter der Glaskuppel bleiben. Uns nur innerhalb unserer Komfortzone zu bewegen, bringt uns kein Stück weiter. Wie Annika im letzten Blogbeitrag geschrieben hat: Es geht um die Hingabe. Gebe ich mein Leben ganz hin, oder drehe ich mich nur um mich selbst?

Ich möchte uns alle dazu ermutigen, zu überlegen: Was wäre, wenn?

Wie könnte mein Leben aussehen, wie könnte ich mehr Segen erleben? Wie kann ich mit meinem Leben mehr auf Jesus hinweisen? 

Weniger ich - mehr Jesus Christus!

Ich wünsche euch eine gesegnete Woche. 

Bis bald, eure Miri.

 

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