Der besondere Anlass

Ich möchte euch heute gerne erzählen, was mich zu diesem Blogbeitrag bewegt hat. Es ist heute mal etwas ganz banales, etwas persönliches aus unserem Alltag.

 

Ende dieser Woche suchte meine Tochter sich selbst aus, was sie anziehen wollte. Sie suchte sich einen hübschen roten Faltenrock aus, in dem sie einfach zuckersüß aussieht. Dazu ein weißes Shirt und fertig war das perfekte Outfit. Ich dachte zuerst: "Wieso denn jetzt so ein hübsches Outfit, wir sind doch sowieso nur zu Hause und es wird unnötig dreckig."

 

Doch dann dachte ich: "Aber wieso denn nicht?"

 

Im Moment gibt es sowieso keine besonderen Anlässe, irgendwelche Feiern oder Gottesdienstbesuche. Also wieso nicht mal das Alltägliche durchbrechen, sich hübsch anziehen, sich zurecht machen, so wie man sich eben wohl fühlt. Manchmal ist mir auch gerade danach, auch wenn ich nur zu Hause bin, mir etwas Schönes anzuziehen oder mich zu schminken. Und an manchen Tagen ist mir so gar nicht danach. Da ist mein Outfit dann eine Leggins und ein zu großer Pullover. Das ist auch vollkommen in Ordnung.

Denn es gibt solche und andere Tage. Doch was ich damit sagen möchte ist folgendes:

In der momentanen Situation fallen viele Gelegenheiten weg, zu denen wir uns mal wirklich in Schale werfen würden.

Es geht auch gar nicht nur um Kleidung, denn manche Frauen mögen prinzipiell nur bequeme Kleidung.

Aber zum Beispiel mal ein ausgefallenes Essen kochen oder bestellen, oder den Tag mal anders zu gestalten als gewöhnlich. Das bringt ganz einfach Abwechslung, die wir alle wahrscheinlich gerade ganz gut gebrauchen können.

Manchmal müssen wir lernen unsere Routine zu durchbrechen, auch wenn Routinen etwas Gutes sind. Den Horizont erweitern, auch wenn wir unsere Begrenzungen lieben, da uns die Weite der Möglichkeiten oft Angst macht. 

 

Die Sache mit der Kleidung ist nur ein banales Beispiel, das wir allerdings auf so vieles im Leben wunderbar anwenden können. Denn wenn wir es in den kleinen Dingen lernen, Gewohnheiten zu prüfen und zu durchbrechen, dann fällt uns das in den großen Dingen des Lebens auch leichter.

 

Denn nicht jede Denkweise, oder Herangehensweise, die nicht meine ist, ist falsch. Nicht jedes Leben, das anders geführt wird als meins, wird verkehrt geführt. Und nicht jeder Glaube, der anders ausgelebt wird als meiner, ist Irrglaube.

 

Abgesehen davon, dass wir natürlich immer alles prüfen sollen, bevor wir es aktzeptieren oder annehmen, sollten wir uns niemals über andere Menschen erheben, als wären wir etwas besseres. Denn das sind wir nicht. Und je schneller wir begreifen, dass wir alle vollkommen von der Gnade Gottes abhängig sind, desto besser wird es uns gelingen, anderen Menschen in Liebe und auf Augenhöhe zu begegnen. 

 

Die Bibel sagt dazu in der Lutherübersetzung:

"Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme."

Epheser 2,8-9

 

Ich wünsche euch und mir von Herzen, dass wir in der heutigen Zeit lernen, nicht dem alltäglichen Trott zu verfallen, lernen unseren Horizont zu erweitern und den Menschen um uns herum mit Liebe und Achtung begegnen, damit sie die Liebe Gottes in uns erkennen können.

 

Gottes Segen euch allen für die kommende Woche.

Bis bald, eure Miri

 

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